Ein Platz zum Erinnern

Autorin:  Simone Naujack

Veröffentlicht in der Neuen Binger Zeitung am 24.08.2011

Oft ist die Grabpflege Teil der Trauerarbeit. Der Gang zum Friedhof strukturiert den Alltag.

Für Angehörige kann aber auch,  bei aller Liebe zu dem Verstorbenen, eine Belastung entstehen. Die Zeiten, als die ganze Familie in einer Gemeinde lebte und sich ganz selbstverständlich um die Grabpflege bemühte, sind vielerorts vorbei. „Die Kinder leben in alle Winde verstreut“, sind beruflich stark eingebunden. Dennoch oder deshalb ist es damals wie heute wichtig einen Ort des Andenkens für den geliebten Menschen zu haben.

Mehr denn je ist es die Natur, in der Menschen dem hektischen Alltag entfliehen, Erholung, Entspannung, Besinnlichkeit und Ruhe suchen. Besonders der Wald mit seinem schützenden grünen Blätterdach und dem so entstehenden spiel aus Licht und Schatten kommt dem Bedürfnis der Menschen nahe.

Bei der Naturbestattung im Wald, ist die Grabstätte Teil des Waldes. Ein Baum, oder ein anderes Naturelement, steht als Bezugspunkt im Mittelpunkt.

Durch das Wachstum der Pflanzen und den Wechsel der Jahreszeiten ist die Grabstätte ständiger Veränderung unterworfen. Im Winter breiten Laub und Schnee ihre schützende Decke über die Wurzeln und Waldboden. Im Frühling bietet der Austrieb der Waldbäume einen frischgrünen Anblick. Im Sommer ist es auch bei großer Hitze schattig und kühl unter dem Blätterdach das auch vor regen schützt Im Herbst entdeckt man ein buntes Farbenspiel.

Ein Platz zum Zurückkehren

Menschen, die im RuheForst zu den Grabstätten ihrer Lieben zurückkehren, tun dies ausschließlich um sich zu erinnern und zu gedenken und in keinem Fall aus Pflichtgefühl, um die Blumen zu gießen. Sie finden zu jeder Zeit eine gepflegte, natürliche Grabstätte vor. Ein Ort voller Ruhe und Harmonie, der Platz und Zeit bietet nachzudenken und durchzuatmen.

Äußerst behutsam und der Würde des Ortes entsprechend stilvoll ist der RuheForst Rheinhessen-Nahe in einem über 100-jährigen Buchen- und Eichenwald integriert. Unter alten mächtigen Bäumen liegen hier die Ruhestätten. Gestaltung und Betreuung obliegt dem Förster.

Die Grabpflege übernimmt die Natur.

Ein würdevoller Ort des Gedenkens, an den die Angehörigen nach eigenem Bedürfnis jederzeit zurückkehren können, ist geschaffen.

Förster Bernhard Naujack lädt monatlich zu sonntäglichen Führungen durch den RuheForst ein. Eine Einladung sich vor Ort ein Bild zu machen, sich mit Informationen zu Versorgen und Fragen zu stellen.