Das RuheBiotop im RuheForst

Ein RuheBiotop ist gleichzeitig Beisetzungsort und Lebensraum.

Das RuheBiotop ist Teil des Werdens und Vergehens im Wald und so Ort eines lebendigen Todes. Sie bilden im Ökosystem Wald besondere Mini-Lebensräume. Biotopbäume und Baumstümpfe können Stammverletzungen, Risse und Rindentaschen haben, sie sind teilweise mit Moosen, Pilzen oder Flechten bewachsen und bieten warme, geschützte Mulmhöhlen. Totholz lebt! All das sind einzigartige Lebensräume für hochspezialisierte Käfer, Waldschmetterlinge, Spinnen, Wespen und Wildbienen. RuheBiotope bieten Nahrungsgrundlage und Verstecke für Vögel, Insekten und kleine Säugetiere. So führen sie zu einer hohen Artenvielfalt und diese wiederum zu stabilen Waldbestände. Man geht davon aus, dass artenreiche Wälder auch widerstandsfähiger im Klimawandel sind. Auch der Mensch ist auf den Wald angewiesen.

Biotoppflege im RuheForst und Generationswechsel im Wald

RuheBiotope werden so gepflegt, dass sie möglichst lange erhalten bleiben und keine Gefahr von ihnen ausgeht. Das RuheForst-Team begutachtet die Bäume bei jedem Waldbesuch und schaut nach sichtbaren Schäden. Nach Stürmen oder Starkregen gibt es einen zusätzlichen Kontrollgang. Eventuelle Pflegemaßnahme werden besonders rücksichtsvoll, ggfs. durch Baumkletterer, durchgeführt. Es kann nötig sein, dass ein ganzer Baum gekürzt werden muss. Während ihrer Arbeit stellen die Baumpfleger deutlich sichtbare Warnhinweise auf, anschließend markiert das RuheForst-Team die Totholzbäume mit dem Specht-Symbol.

Fällt nun durch das Entnehmen der Kronen viel Licht auf den Boden, wird der Generationswechsel im Wald eingeleitet. Die nächste Waldgeneration steht bereits in den Startlöchern und ein junger, kleiner Baum wird nach und nach den Platz des Älteren einnehmen. So wird gemeinsam mit der Natur eine nötige Veränderung begleitet.