Königsboa am RuheForst in Waldalgesheim entdeckt

6. September 2019 – 

Königsboa am RuheForst in Waldalgesheim entdeckt
AZ Bingen, 06.09.2019

Ein Fahrradfahrer traute am Dienstagabend seinen Augen nicht. Nahe des RuheForstes in
Waldalgesheim hatte er eine große Schlange entdeckt.

WALDALGESHEIM – Soweit, dass sich die Fauna derart verändert hätte, ist der
Klimawandel denn doch nicht fortgeschritten: Am Dienstagabend rief ein aufgeregter
Fahrradfahrer bei Simone Naujack, Mitarbeiterin im Ruheforst Rheinhessen-Nahe in
Waldalgesheim an, er habe eine große Schlange nahe dem Friedwald entdeckt. Naujack
informierte die Polizei, die wiederum die Feuerwehr um Mithilfe bat. Diese konnte die rund
zwei Meter lange, etwa unterarmdicke Abgottschlange (Boa constrictor) mit einem Haken
greifen und in eine Wanne legen.

„Das Tier wurde höchstwahrscheinlich ausgesetzt und war in einem überaus bedauernswerten
Zustand“, so Petra Cataldi vom direkt involvierten Binger Tierschutzverein M.u.T. Zum
Aufpäppeln kam die Würgeschlange zu einem Tierarzt.
Aktuell fehlen M.u.T. Unterbringungsmöglichkeiten für Reptilien. Das allerdings soll sich mit
einer Notstation auf dem neuen Gelände im Sponsheimer Gewerbegebiet ändern. Cataldi
informierte ferner darüber, „dass die Schlange, wenn sie stabil ist, vom Tierarzt entweder in
die Auffangstation nach Polch oder in erfahrene Privathände gegeben wird“.
Für sie und ihre Mitstreiter im Binger Tierschutz war diese Aktion neu. „Das war ein absolut
besonderer Fall. Wir haben immer mal Schlangen, aber dann einheimische“, erklärte Cataldi.
Und ungiftige. Äskulapnattern zum Beispiel. Nur einmal sei eine Meldung aus Sprendlingen
gekommen, dass dort Privatleuten einige der Reptilien entfleucht gewesen wären. Ein Python
habe sich bei einem Nachbarn gefunden, mehr habe man nicht entdeckt.
Die dämmerungs- und nachtaktiven, bis zu über vier Meter langen Abgottschlangen oder
Königsboas kommen in ganz Lateinamerika vor allem in der Nähe von Gewässern und in
Höhen bis zu 1000 Metern vor. Vor allem im dichten Buschwerk und dort, wo die
Luftfeuchtigkeit hoch ist. In unseren Breiten haben die Tiere keine Überlebenschancen.

Bild Boa