Trend: Naturnahe Bestattung

13. November 2014 – 

Öffentlicher Anzeiger Bad Kreuznach, 7.11.2014

Der Anteil der Beerdigungen in Bestattungswäldern liegt deutschlandweit  inzwischen bei fünf Prozent. Aber nicht jede Baumbestattungsanlage ist auch ein RuheForst. „ Die RuheForst GmbH wurde vor 10 Jahren gegründet, sie unterstützt Waldbesitzer mit geeigneten Wäldern, ist Ansprechpartner für die Mitarbeiter vor Ort“, erklärt RuheForst Geschäftsführer Jost Arnold.“ Wir suchen alte und gesunde Mischwälder mit hohem Laubholzanteil und engagierte und innovative Waldbesitzer. 60 Bestattungswälder in Deutschland dürfen sich derzeit RuheForst nennen.“

Der Ruheforst Rheinhessen-Nahe in Waldalgesheim, der mit seinem hundertjährigen Mischbestand aus Eichen und Buchen alle Kriterien eines RuheForstes erfüllt, ist seit 4 Jahren in Betrieb.

Nach Erhebungen des Max-Planck-Institutes beträgt der Anteil der Feuerbestattungen in Rheinland-Pfalz heute rund 60 Prozent, Tendenz steigend. Ebenso nimmt die Zahl der naturnahen Bestattungen zu, 20 Prozent der Deutschen befürworteten diese Variante. RuheForst bietet den Waldbesitzern ein Konzept einen Teil des Waldes durch die vergebenen Nutzungsrechte auf hundert Jahre zu schützen. Die, forstwirtschaftlich gesehen, erntereifen Bäume bleiben so stehen, sie dürfen altern. Jeder alte Baum ist ein Fest des Lebens, alleine 1500 holzbesiedelnde Großpilze sind auf diesen Lebensraum angewiesen, jeder 4. einheimische Käfer ist ohne ihn vom Aussterben bedroht. Alte Bäume entwickeln Gebrechen: Höhlen und Schadstellen. Sie werden zum Lebensraum für viele Tierarten.

Nicht umsonst heißen die auswählbaren Bäume im RuheForst RuheBiotope: Bios, das Leben, und Topos, der Ort, finden sich hier im Wortstamm wieder. Ein Ort zum Leben also. In einem solchen Biotop werden die Aschen von Menschen, die sich zu Lebzeiten mit Natur und Wald verbunden fühlten, in biologisch abbaubaren Urnen beigesetzt, Das Wort RuheBiotop verknüpft somit Leben und Tod, ewige Ruhe und Lebensraum, Nachhaltigkeit und Sterben.

„ Ein RuheForst ist mehr, als ein Baum um den Urnen eingegraben werden:  Er ist ein lebendiges Gefüge, ein Lebensraum!“, beteuert der Waldalgesheimer Förster Bernhard Naujack. „ Gleichzeitig  ist er dadurch ein wunderschöner, lebendiger und abwechslungsreicher Platz für die Trauerarbeit der Angehörigen.“

Schwefelporling an der 400-jährigen Kaltwassereiche am RuheForst Waldalgesheim