Wildschweine im RuheForst

11. Oktober 2012 – 

Wildschweine gibt es, neben vielen anderen Tierarten, auch im Waldalgesheimer RuheForst. Sie haben wichtige Funktionen im Wald.

„Wildschweine gehören zur Lebensgemeinschaft Wald, wie Specht und Ameise. Im Wald verursacht  das sogenannte Schwarzwild nur „optische Schäden“, der Nutzen überwiegt. Anders ist das natürlich auf Getreidefeldern oder in Weinbergen.“, sagt Förster Bernhard Naujack.

Wildschweine sind Allesfresser. Nüsse, Eicheln und Bucheckern gehören genauso zu ihrem Speiseplan, wie Insektenlarven, Kleinsäuger und Aas. Das alles finden sie  in den obersten 20 cm des Waldbodens. Den einzigen Anspruch, den sie  an ihre Nahrung stellen ist, dass diese energie- und proteinreich sein muss.

Das Urnenmaterial und die Totenasche, sind weder energie- noch proteinreich und befinden sich zudem in etwa einem Meter Tiefe. Viel interessanter für Wildscheine sind dagegen die mit Rindenmulch angelegten Wege. Das Wegebaumaterial wird aus gesammeltem Reisig aus dem Bestattungswald gewonnen und im Wald gelagert, es enthält viele Insekten und Larven. „Wenn die Felder abgeerntet sind, ziehen die Schweine auf Futtersuche zurück in den Wald und somit auch in den RuheForst“, weiß Forstwirt Markus Brendel „Wir sind fast täglich damit beschäftigt, Wege auszubessern und wieder glattzuziehen. “ Im Herbst, wenn Buchen und Eichen Ihre Früchte abwerfen, wühlen die Schweine auch unter den Bäumen.  Sie lockern damit den Waldboden auf, ein wichtiger Beitrag  zur Gesunderhaltung und Verjüngung des Waldes. Wer im Frühjahr den RuheForst besucht sieht,  dass der Boden mit  einem Teppich aus kleinen Eichen- und Buchen bedeckt ist.

„RuheForst-Besucher sind naturverbundene Menschen, die sich für die Vorgänge und Zusammenhänge im Wald interessieren.“, erklärt Förster Naujack, „Das nachtaktive Schwarzwild sieht man in der Regel nicht, nur die Spuren die es hinterlässt. Da wir diese schnell wieder beseitigen, machen Wildschweine im RuheForst  keine Probleme.“

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