Revier der Fledermaus

9. Dezember 2013 – 

Eiche am Rande des RuheForstes wird gepflegt

AZ-Bingen 5.12.2013

Die 300-jährige Fledermauseiche am Waldalgesheimer RuheForst wurde mit Hilfe von Spendengeldern geschnitten und gepflegt.  „Das Geld stammt von Angehörigen im RuheForst, die das ursprünglich der Grabpflege zugedachte Geld dem Wald zukommen ließen.“, erklärt Förster Bernhard Naujack. „ Das hierfür eigens gegründete Fledermausprojekt erhält und schützt Lebensräume, eine schöne Symbolik.“ Die Fledermauseiche steht an der östlichen Feld-Wald-Grenze des RuheForstes, außerhalb des  Bestattungswaldes. Sie ist etwa 25 Meter hoch und hat einen Stammumfang von 370 cm. Für die Tiere des Waldes, besonders für Fledermäuse,  ist die alte Eiche an diesem ruhigen Standort idealer Lebensraum. Im Waldalgesheimer Wald gibt es keine Insektenbekämpfung mit Chemikalien, er ist seit rund 15 Jahren  FSC-zertifiziert. Nach dem BAT Konzept -einer Initiative von Landesforsten Rheinland-Pfalz zur Erhaltung von Biotopbäumen, Altbäumen und Totholz- werden zudem in der Nähe des RuheForstes sogenannte Waldrefugien ausgewiesen, die sich ungestört entwickeln. Für Fledermäuse entstehen so  ideale Jagdreviere; Höhlen- und Altbäume, sogenannte  „Metusalembäume“, dienen als Tagesschlafplätze im  Sommer.

Einen wichtigen Schritt zur Erhaltung uralter Bäume hat die Gemeinde Waldalgesheim mit der Pflege ihrer Kaltwassereiche am Eingang des RuheForstes gemacht. Der rund 400-jährige Baum bleibt erhalten (die AZ berichtete). „Jetzt kann auch unser zweiter Metusalembaum gepflegt und erhalten werden“, freut sich Förster Naujack.  „Ich sage im Namen seiner Bewohner herzlichen Dank!“

Im Internet: Infos zum BAT-Konzept finden Sie unter www.wald-rlp.de, zu FSC unter www.fsc-deutschland.de. Bilder der Pflegeaktion und Erläuterungen zum Fledermausprojekt gibt es  unter www.ruheforst-rheinhessen-nahe.de, Stichwort „Waldbau und Schutzprojekte“.

Die Forstwirte Markus Brendel und Tobias Liesenfeld in der Krone der Feldermauseiche