Alte Eiche hat sich gut erholt

4. November 2013 – 

Allgemeine Zeitung Bingen/Öffentlicher Anzeiger Bad Kreuznach 19. Oktober 2013

Im Herbst letzten Jahres wurde bei der Kaltwassereiche am Waldalgesheimer RuheForst ein Baumpilzbefall festgestellt. Da die 400-jährige Eiche unmittelbar am Park- und Eingangsbereich des Bestattungswaldes steht, hätte sie aus Sicherheitsgründen beinahe gefällt werden müssen.

„Als wir im vergangenen Herbst den Schwefelporling an der Kaltwassereiche entdeckten, wussten wir sofort was das bedeuten kann“, so Förster Bernhard Naujack, „Ein Baumgutachter hat die Vermutung bestätigt und nur durch eine teure Pflegeaktion konnte der Baum gerettet werden.“                             Bezahlt wurde diese Aktion von der Gemeinde Waldalgesheim, der Gemeinderat hatte den Beschluss fast einstimmig getroffen, da die Kaltwassereiche als Wahrzeichen von Waldalgesheim gilt.

Der „Gemeine Schwefelporling“ (Laetiporus sulphurus) wird im englischen Sprachraum als „Chicken of woods“ bezeichnet, da junge Exemplare gegart nach Hühnchen schmecken. Gegessen werden hier die im Sommer und Herbst auftretenden  orange-gelbe Fruchtkörper. Der Parasit kommt  bevorzugt auf alten und geschwächten Laubbäumen an Baumwunden vor. Im Holz erzeugt er eine sogenannte Braunfäule, löst also das Holz auf. Ausladende Äste können dann bruchgefährdet sein. Eine Bekämpfung im eigentlichen Sinne gibt es nicht, die einzige Möglichkeit ist es den Baum durch Düngung und Wässerung zu stärken und die Gefahr des Holzbruchs durch zurückschneiden zu minimieren.

„Einen zunehmenden Befall erkennt man daran, dass im kommenden Jahr an mehreren Stellen Fruchtkörper auftreten“, erklärt Naujack, „da der Pilz sehr auffällig ist, kann man das schwer übersehen. In diesem Jahr konnten wir keinen Befall feststellen.“

 

Schwefelporling an der Kaltwassereiche im September 2012